(Ohn)Macht des Subjekts in der Konsumgesellschaft?

In der Wochenzeitung „Der Freitag“ ist von einer Gastautorin über „FairTrade“- und „Bio“-Produkte geschrieben worden. Vor allem geht es ihr um die Desillusionierung eines „Ethischen Einkaufens“ und der Moral in der Wirtschaft, welche durch solche Kennzeichen das Verantwortungsbewusstsein von Unternehmen zeigen sollen (häufig auch als CSR – Corporate Social Responsibility – bezeichnet). Folglich habe der/die einzelne Konsument/in keine reale Macht, sondern diese sei bloße Illusion.

Zitat: „Mit der Forderung, verantwortungsbewusst und ethisch zu konsumieren, werden […] Zusammenhänge verschleiert. Die Schuld wird auf den Verbraucher abgeschoben, während die grundlegenden Strukturen des Systems […] nicht angetastet werden.“

Bedeutet dies einen „Abschied vom Subjekt“, weil die/der Einzelne eh nichts ändern könne (jedenfalls nichts grundlegendes)? Wozu überhaupt noch von „Subjekten“ reden, wenn wir eigentlich nur noch „unmündige KonsumentInnen“ sind? Hieße das dann im Umkehrschluss die Hinwendung zu einem strukturalistischen Denken? Müssen wir also die Struktur analysieren und daraus theoretische und praktische Schlüsse ziehen, weil wir dieser zwangsläufig und allumfassend unterworfen sind? Und würde das nicht sogar für die Politische Theorie und Philosophie bedeuten, dass es nur darum ginge, Macht- und Herrschaftsverhältnisse in den Blick zu nehmen; moralische Aspekte könnten als sekundär abgetan werden?