Offene Textrunde (IV) – Henning Schmidgen über Wissenschaft. Das Labor als Archiv und Maschine.

Zwischen unterschiedlichen Forschungsfelder, die im Überblickswerk „Poststrukturalistische Sozialwissenschaften“ dargelegt werden, findet sich auch ein Abhandlung zu Wissenschaft, was zunächst wie eine metatheoretische Abhandlung scheint…

Henning Schmidgen bemüht sich zu Beginn des Aufsatzes um eine Darstellung dessen, was sich wissenschaftsphilosophisch seit zweihundert Jahren entwickelt hat. Er schildert zwei miteinander verwobene Perspektiven: Wissenschaft als Konstruktion von Theorien, basierend auf Beobachtungen; als auch das Ableiten der Wirklichkeit aus solchen Theorien (Schmidgen 2013: 450). Unter Bezug auf Thomas Kuhn und Rudolf Carnap zeichnet er so ein dualistisches Bild zwischen Positivismus und Antipositivismus; Elementarismus und Holismus, etc. – geeint in einer Verbindung von Mikro- und Makroperspektive (Ebd.: 450). Offene Textrunde (IV) – Henning Schmidgen über Wissenschaft. Das Labor als Archiv und Maschine. weiterlesen

Klassiker: Günter Gaus im Gespräch mit Hannah Arendt

Unter Politikwissenschaftlern ist es vielleicht kein Geheimtipp mehr, aber sehenswert ist das nach Günter Gaus „beste Gespräch, das ich je geführt habe“, immer noch.

Im Zentrum des biographischen Gesprächs stehen Gegenwartsfragen des politischen Denkens und Handelns. Einleitend wird das Spannungsfeld von Philosophie und politischer Theorie erörtert. Ein weiterer Aspekt sind Geschlechterrollen, die Lebensgeschichte von Arendt sowie insbesondere der Prozess gegen Adolf Eichmann. Das Buch von Hannah Arendt („Eichmann in Jerusalem“) war im Herbst 1964 in der Bundesrepublik und 1963 in den USA erschienen. Das Gespräch wurde erstmals am 28.10.1964 in der berühmten Reihe „Zur Person“ gesendet.

Halb Schmierblatt, halb Aristoteles

Ein Tipp für das anstehende Wochenende: Seit einiger Zeit gibt es eine tolle Seite für – tja, eigentlich für alle – aber man muss sagen: besonders für Theorie- und Philosophieinteressierte. The Philosophers Mail versucht ein Problem zu lösen, an welchem die meisten journalistischen Artikel kranken: Der relativ flachen Aufbereitung von Fakten ohne Tiefgang, oft verfasst unter hohem Zeitdruck. Hinzu kommt die Anforderung an den Journalismus, Themen von allgemeinem Interesse zu behandeln. Etwa die neusten Schuhe von David Beckham oder das Verhalten von Cameron Diaz auf der letzten Filmpreisverleihung.

The Philosophers Mail macht im Grunde daselbe. Alles, was in den übrigen Medien hoch im Kurs steht, wird auch hier behandelt. Der kleine twist ist nun aber der Bezug auf philosophische Fragen, Probleme und Erklärungen. So hilft die Kunstphilosophie bei der Frage welchen Promi man bevorzugt, oder warum die meisten Fotos in den Nachrichten so sterbenslangweilig sind. Kurzweilige, aktuelle und zum Teil interessante Lektüre ist garantiert.

Etwas Hintergrundinfos gibt es hier: Huffingtonpost

Und hier nochmal der Link: The Philosophers Mail